Wilfried Nowak
Der inzwischen zum Multitalent entpuppte Künstler entdeckt schon als Kind seine Begabung und Leidenschaft zur Malerei und entwickelt sich – trotz des entgegenwirkenden Umfeldes – auf einer geistig freien Peripherie des Seins.
Als eine Art Abrechnung mit seiner streng freichristlichen Erziehung die besagt – „Du sollst Dir kein Bildnis machen, weder vom Schöpfer, noch vom Erschaffenen“ – verbrennt er 1976 als Jugendlicher alle seine Werke und geht 1978 auf Reisen, hauptsächlich in die Wüste Sinai. Er pendelt zwischen In- und Ausland, setzt sich dabei mit dem Judentum, Islam, Buddismus, weiteren östlichen Religionen, Philosophien und Wissenschaften auseinander, studiert die hebräische Sprache, lernt etwas Türkisch und -Arabisch.
Die Malerei ruft den Künstler zurück, und er tritt 1981 mit Tusche-zeichnungen, Aquarellen und Ölgemälden in Maayan Zvi (übersetzt: -Hirschquelle) an die Öffentlichkeit.
1986 folgt sein Debút in Deutschland in München.
1987 beginnen seine Gemälde unter anderem plastische Formen anzunehmen und er gestaltet Objekte mit Neon-Elementen.
1988 leitet ihn seine plastische Exkursion in die Gestaltung von Skulpturen aus Gips und darüber hinaus in experimentelle Kombinationen dieses Werkstoffes mit Glas, Muscheln, Holz, Neon, Edelsteinen und anderen Stoffen. Inspiriert durch eine Spanienreise erfindet der Künstler die „Zuckerguss-Technik“.
In der Folge der Zeit entstehen in wiederkehrender Symbolik und Technik
die „Aquarelle-classic“, ein eher unüblicher Malstil der Aquarellmalerei.
Paralell dazu beginnt er, Blumen- und Landschaftsaquarelle in „Nass und Nass-Technik“ zu malen, Tusche- und Bleistiftzeichnungen, ebenso Comiczeichnungen. Performance und sein Leben an sich runden das Bild vom Multitalent Wilfried Nowak ab.
Die komplette Palette seiner geistigen Wisssenschaften, sein Leben und seine Lebensphilosophie findet der Betrachter jedoch in den Ölgemälden des Künstlers. Jedes Ölgemälde ist zweifellos eine Perle auf der Schnur seiner Lebenskette. Nicht jedes Gemälde findet den Weg in die Öffentlichkeit und gelangt in den Verkauf.
1992 präsentiert Wilfried Nowak eine erstmalig in der Bildenden Kunst stattfindende Ausstellung mit dem Titel „Nichts ist unmöglich“ mit Exponaten, die weit über die Moderne Kunst hinausragen und somit einen Schlußstrich unter die zeitgenössische Kunst ziehen.
Sein „Manifest der Multidimensionalen Kunst“ ist die Geburtsstunde der „Multidimensionalen Kunst“, deren Werkstoff „subatomarer Natur“ ist, was bedeutet, daß diese Kunstwerke keine materiellen Bestandteile haben, nie hatten, nie haben werden und somit gleichzeitig „geistig nicht existent“ und „geistig existent“ sind. Multidimensionale Kunstwerke benutzen die dritte Dimension nur als „informationsbewahrende Transformation“ in Form einer Beschreibung, um sich dann wiederum im Geiste des Betrachters zu manifestieren.
In einfachen Worten zweideutig ausgedrückt:
WAS IST NICHTS?
NICHTS IST WAS!
ETWAS IST NICHTS UND
NICHTS IST ETWAS.
1994 bis 1997 erweitert der Künstler seine Tätigkeitsfeld auf die Bühne,
er konzipiert, gestaltet und führt Regie bei Bühnenbildern und Kulissen in Tanzgalas und beim Tanztheater.
1999 malt der Künstler eine Serie von Aktgemälden mit azurblauen Körpern.
2005 von Druck Pruskil GmbH in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat Ingolstadt ausgewählter Künstler für die Kunstförderung 2005.
Von Naturmaterialien als Form- und Farbimpuls ausgehend, gestaltet
Wilfried Nowak 2006 unter dem Motto „Kunst/Natur-Symbiose“ Gemälde und Skulpturen die darauf hinweisen und aufzeigen sollen, daß die Natur an sich der größte Künstler ist und der Mensch als Teil der Natur in Symbiose mit ihr seine Kreativität entwickeln und abstimmen sollte. Hierbei benutzt er natürliche Elemente als Form oder Farbe, kombiniert sie mit Gips, Spachtelmasse, Acrylfarbe und erzielt dadurch eine natürliche, warme Ausstrahlung der Objekte mit spannungsvoller individueller Aussage.
2007 nimmt er sein seit Jahren als Idee in Skizzenform entstehendes „Meisterwerk“ in Angriff, eine Neuinterpretation des Themas „Das letzte Abendmahl“. Elemente in diesem Gemälde erscheinen beim Betrachten mit einer 3D-Brille als plastisch im Raum stehend.
Presseecho:
Nirwana mit Tarnkappe
…die witzigste und intelligenteste Ausstellung, welche die Stadt seit langem gesehen hat. Dada lebt.
Die Woche, Regensburger Rundschau
12. März 1992
Ganz sicher beschleunigt wird die Phantasie des verdutzten Betrachters. Auch, wenn er sich unversehens vor technisch brillanten, poetischen Aquarellen wieder findet. Spätestens da wird deutlich: Wilfried Nowak kann etwas. Nicht nur provozieren und verwirren; er beherrscht das Malerhandwerk. Beides – die Kunst des Foppens und der Malerei – findet in seinem großformatigen „Bild zum Umkehren“ erfrischenden Niederschlag. Nichts scheint bei fischköpfigen Fabelwesen in dieser trügerischen Landschaft zwischen Wasser und Himmel (Hieronymus Bosch lässt grüßen!) „Zur Hälfte der Ausstellungsdauer“, heißt es lapidar, „wird das Bild umgedreht“. Natürlich verdreht und zerbricht sich der Kunstfreund schon jetzt
den Kopf.
Mittebayerische Zeitung
24. März 1992
Seine Werke packen, fesseln, dies bewirkt zum einen das Plastische, Holographische seiner Bilder, das dem Betrachter Grenzen des real Gelebten und Gemalten überwinden lässt.
Zum anderen entspringen die Motive der Gemälde Nowaks den Erkenntnissen seiner geistigen Wissenschaften, die er in Form und Farbe umsetzt und die deshalb „leben“. Er lehnt jede Norm und Konvention künstlerischer Einschränkung ab, experimentiert und entwickelt neue Techniken, und nicht zuletzt dies bewirkt Faszination seiner Werke.
Nowaks außergewöhnliche brillante Technik der Aquarellmalerei begeistert durch feinste Pinselführung, die Formen und Farbnuancen in einem bestechend klaren, plastischen Bild harmonisch vereinen.
Darmstädter Echo
19. Oktober 1989
Philosophischer Autodidakt
Hinter den rein künstlerischen Werken von Wilfried Nowak steckt ein gehöriges Maß an Philosophie. So verlangt er auch vom Betrachter ein intensives Eintauchen in seine Bilder und Objekte.
Donaukurier
03. Februar 1989
Ins Auge stechen die neuen Arbeiten von Wilfried Nowak. Weit weg von Schnee, Eis und Kälte trägt den Betrachter die Triologie „Spanische Serie“. Durch eine neuartige Technik, bei der Nowak Öl- und Wandfarbe auf Leinwand aufträgt, vermitteln die Bilder nicht nur wegen ihrer Motive einen überzeugenden Eindruck von Sonne, Meer und Strand.
Donaukurier
08. Dezember 1988